Was sind eigentlich Meta-Daten?

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Wenn ich jemandem eine Nachricht schicke, dann ist das im einfachsten Fall eine Text-Nachricht. Neben simplem Text unterstützen die meisten Messenger-Apps außerdem Photos, Videos, Emojis, Gifs und vieles mehr. All diese direkt sichtbaren Informationen sind die Daten, die ich mit der Person bzw. den Personen auf der anderen Seite teilen möchte. Bei Messenger-Apps wie WhatsApp, Signal, Threema etc. sind diese Daten immer Ende-zu-Ende verschlüsselt.

Die Daten werden also von meinem Smartphone so unkenntlich gemacht, dass erst wieder das Empfänger-Smartphone diese sichtbar und lesbar machen kann. Kein Server und kein Anbieter dazwischen hat, ohne einen riesigen Aufwand zu betreiben, die technische Möglichkeit diese Daten einzusehen. So weit also kein Grund misstrauisch zu werden.

Da gibt es aber noch die sogenannten Meta-Daten. Das sind Informationen, die in der Messenger-App nicht direkt angezeigt werden. Sie arbeiten im Hintergrund und machen den eigentlichen Datenaustausch erst möglich.

Metadaten oder Metainformationen sind strukturierte Daten, die Informationen über Merkmale anderer Daten enthalten.

Metadaten – Wikipedia

Bei einer Messenger-Nachricht beinhalten diese Daten zum Beispiel die Idendität von Empfänger und Absender, die Information wann die Nachricht und eventuell auch mit welchem Gerät sie versendet wurde. Teilweise kommen noch Telefonnummer, Facebook-Profil, Akkustand des Telefons etc. Diese Meta-Daten sind von der Verschlüsselung ausgenommen und deshalb vom Messenger-Anbieter grundsätzlich klar einsehbar.

Doch wenn die eigentliche Nachricht unlesbar ist, wen interessieren dann schon diese Meta-Daten?! Mit denen kann man ohnehin nichts anfangen.

Das stimmt leider nicht.

Was kann man aus Meta-Daten lernen?

Die schnelle Antwort ist, eine ganze Menge!

Und bei WhatsApp, das seit 2014 Facebook gehört, wird auch reger Gebrauch davon gemacht. Allein die enorme Anzahl Nutzer*innen dieses Messengers bedeuten eine riesige Menge an Meta-Daten, die tagtäglich anfallen und automatisiert ausgewertet werden.

Im Februar 2020 verkündete WhatsApp den Meilenstein von zwei Milliarden monatlich aktiven Nutzern weltweit (WhatsApp, 2020).

Immer aktuell: WhatsApp-Nutzerzahlen im Überblick 2023

Jeder Nutzerin und jedem Nutzer können damit sehr einfach Alter, Geschlecht, sexuelle Vorlieben, politische Einstellung, Interessen, Bildungsstand und Gesundheit zugeordnet werden. Und das ohne jemals auch nur eine Nachricht in Klartext gelesen zu haben. Nur mit Hilfe der Metadaten. Und das ganz selbstverständlich.

Diese Fülle an Informationen in der Hand eines privaten Unternehmens zu wissen, dessen Ziele rein wirtschaftlicher Natur sind, halte ich für problematisch. Private Kommunikation ist das Grundrecht eines jeden Menschen und darf nicht auf das Gutdünken einiger weniger großer Konzerne angewiesen sein.

Was unterscheidet andere Messenger-Anbieter?

Wie schon erwähnt, fallen Metadaten bei jeder Nachricht und bei jedem Messenger-Anbieter an. Die Frage ist nur, wie viele Metadaten erhoben werden und was weiter mit diesen Daten geschieht, sobald sie Ihren Zweck der Nachrichtenübermittlung erfüllt haben.

Hier gibt es teils gewaltige Unterschiede und sie legen fest, wie sicher und privat die Kommunikation abläuft.

Fazit

Ich will hier, wie schon in einem früheren Eintrag erwähnt, nicht mit dem Finger auf jede*n zeigen die, oder der sich auf WhatsApp verlässt. Ich selbst benutze es täglich zur Kommunikation. Ich will nur ein Bewusstsein dafür schaffen, das es auch Alternativen gibt und diese auch Nutzerinnen und Nutzern nahe bringen, die nicht den ganzen Tag Zeit haben ein Technik-Nerd zu sein.